Интервю за Süddeutsche Zeitung 2/2003, текст на немски езикInterview mit B. Hönicke für die Süddeutsche Zeitung, 14.02.2003
BLICK NACH INNEN SZ-Serie: Frauen in der Immobranche Eine Reihe von Sabine Hense-Ferch Vor 12 Jahren kam Borjana Hönicke (40) aus Bulgarien nach Berlin. Für die studierte Hochbauingenieurin (Architekturstudium) und Interieur-Designerin gab es in der Hauptstadt nach der Wende im Hochbau reichlich Arbeit. Dann folgten Heirat, Babypause und magere Zeiten in dem Baugewerbe. 1997 machte sie sich als Planerin für Küchen selbstständig und arbeitet freiberuflich für private Kunden von Küchenstudios in Berlin. SZ: Sind Frauen wirklich die besseren Küchenplaner? Hönicke: Ich denke schon. Wenn man selbst einen Haushalt führt, kann man sich in die Bedürfnisse der Hausfrau einfach hineindenken. Und es sind nun mal meist noch die Frauen, die in der Küche arbeiten. Während die Frau das Essen vorbereitet, gießt der Mann bestenfalls die Getränke für die Kinder. SZ: Was hat sich in den Küchen von heute geändert? Hönicke: Küchen werden heute offener und großzügiger geplant. Bei vielen Familien wird gemeinsam gekocht, mit Freunden und Verwandten. Da ist am Wochenende Besuch, Kinder und Enkelkinder kommen, alle helfen in der Küche mit. Da muss genug Platz für alle sein und trotzdem kurze Wege zwischen Kühlschrank, Spüle und Herd. Wenn auch mal Unordnung in der Küche herrscht, stört das keinen mehr. SZ: Sind Kunden anspruchsvoller geworden? Hönicke: Viele legen mehr Wert auf Schönheit, Design, Ästhetik. Vor allem die Frauen. Es kommt auf schöne Oberflächen, Griffe, Materialien an. Details sind entscheidend, sogar die Form des Mülleimers ist für viele ganz wichtig. Da kommt das Funktionelle manchmal zu kurz. Frauen entscheiden mehr aus dem Bauch heraus. SZ: Und die Männer? Hönicke: Für Männer ist vor allen der Platz entscheidend. Dass genügend Stauraum vorhanden ist., dass alles seine Ordnung hat und reichlich Platz da ist. Männer beherrschen häufig das Fachvokabular perfekt, verlieren aber nach einiger Zeit das Interesse an der Küchenplanung, die Details und die Entscheidung übers Finanzielle überlassen sie dann Ihrer Frau. Meine Aufgabe ist es dann, diese Interessen zusammenzuführen. SZ: Haben Sie schon überlegt, ein eigenes Küchenstudio zu eröffnen? Hönicke: In der derzeitigen Situation auf keinen Fall, täglich schließen in Berlin Küchenstudios. Ich fühle mich als freie Mitarbeiterin ganz gut aufgehoben, muss mich nicht um neue Kunden kümmern und lebe gut von der Mund-zu-Mund-Propaganda, wenn unsere Kunden mit der Planung zufrieden sind. |